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Hinter den Steinen 2024

2024 gab es einige konzeptionelle Veränderungen. So war "Hinter den Steinen" nicht mehr als außerschulisches Projekt angelegt, sondern fand im Rahmen des Geschichtsunterrichts der 10. Klassen des Otto-Schot-Gymnasiums statt. Unabhängig davon aber haben sich die Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr wieder intensiv mit dem Projekt beschäftigt und sehr viel Freizeit investiert. 

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Neben der von einer Schülerin eingespielten Melodie des jiddischen Liedes "Donna Donna" besser bekannt als "Dos Kelbl" und einer selbst komponierten Melodie, schrieb diese auch ein Gedicht, das im Feature verwendet wurde. Zudem gab es einmal mehr einen Stadtrundgang entlang der Stolpersteine. Diesmal jedoch wurden die Steine nicht nur geputzt, sondern auch die Einzelschicksale der Menschen verlesen, deren Namen sich auf den Stolpersteinen befinden.

Die Texte entstanden im Unterricht und wurden in der Ich-Perspektive verfasst. Dies führte zu anfänglichen, durchaus kontroversen Diskussionen innerhalb der Gruppe. Dennoch entschieden wir uns, diese Form der Erzählung zu verwenden, um die Geschichten der Menschen erlebbarer zu machen. 

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Im Rahmen des Projektes wurde in Gruppen gearbeitet. Während sich einige Schülerinnen und Schüler mit der Unterstützung von Sandra Bolscho der Erstellung des Storyboardes widmeten, waren andere in Zusammenarbeit mit M.Kruppe für die mobilen Aufnahmen während des Rundgangs, Interviews und Gesprächsmitschnitte im Unterricht verantwortlich. 

Die meisten Aufnahmen jedoch wurden im großen Studio des Offenen Kanal Jena eingesprochen. Hier gab es seitens der Mitarbeiterinnen unseres engen Kooperationspartners OKJ eine Führung durchs Studio und eine Einführung in die Aufnahmetechnik. M. Kruppe zeichnete hier als Aufnahme- und Produktionsleiter verantwortlich. 

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Weitere Aufnahmen und der Schnitt fanden vorwiegend im Büro der Schülersprecher*innen am Otto-Schott-Gymnasium statt. 

Sandra Bolscho und M.Kruppe arbeiteten hier eng mit den Teilnehmenden zusammen und erstellten am Ende das fertige Produkt Hinter den Steinen #3 - Grenzen.

Wichtig war und ist hierbei stets, dass Dramaturgie und Inhalt hauptsächlich von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden. 

Geschichtslehrer Moritz Fink über das Projekt:

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"Ich versuche immer wieder, historische Inhalte in Form von schülerorientierten Projekten zu vermitteln. In der 10. Klasse hatten wir uns mit verschiedenen Erinnerungsformen in Bezug auf den Holocaust kritisch auseinandergesetzt. Bei diesen Auseinandersetzungen stießen wir auch auf das Projekt „Hinter den Steinen“, bei dem unsere Schulsozialarbeiterin Sandra Bolscho jedes Jahr aktiv mitwirkt. Gemeinsam mit Sandra konzipierten die Schülerinnen und Schüler die Idee eines Stadtrundganges entlang der Stolpersteine in Jena. Durch die Themensetzung des diesjährigen Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten auf die Thematik „Grenzen“ legten wir den inhaltlichen Fokus bei der Erarbeitung der Einzelschicksale auf die physischen, psychischen, existenziellen und rechtlichen Grenzen, an welche die von der Klasse untersuchten Menschen aus Jena durch die sogenannten Nürnberger Rassengesetze stoßen mussten. ...

... Das Ergebnis war ein intensiver Stadtrundgang, der die Menschen hinter den Steinen sichtbar gemacht hat. 

Das Engagement, die Mitarbeit und die Kreativität der Schülerinnen und Schüler während der Erarbeitung haben mich während des gesamten Projektes tief beeindruckt und mir einmal mehr gezeigt, dass eine schülerorientierte Auseinandersetzung mit der Thematik das große Potenzial hat, dass die Schülerinnen und Schüler über ihre Grenzen hinaus wachsen können."

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